Sluban B0689 T34/85 – Speed Build Review

Auch Sluban kann Panzer. Im Gegensatz zu den vorherigen Spielzeugmodellen mit Gummiketten ist die neue Serie durchaus als Displaymodell geeignet. Zumal sich auch die Steinequalität spürbar verbessert hat. Sogar ein klein wenig Technik mit Funktion wurde in diesem Modell untergebracht.

Hersteller: Sluban
Set-Nummer: B0689
Thema: Military
Erscheinungsjahr: 2019
Anzahl Teile: 687
Anzahl Figuren: 3
Modellmasse:
Maßstab:
Ab Alter: 8
Aufbauzeit ca.: 1 Stunden 30 Minuten

Dieses Set von Sluban hatte ich schon eine ganze Weile auf dem Schirm und nun hab ich es endlich gebaut. Die neuen Modelle aus der WW2 Serie sollen laut Sluban bessere Klemmbausteine enthalten, die nicht nur eine gute, sondern vor allem auch gleichmäßige Klemmkraft haben. Genau das war bisher immer das Problem bei Sluban Modellen. Mal hielten die Noppensteine sehr gut und dann hatte der gleiche Baustein eine so schlechte Klemmkraft, dass ein Modell gar nicht komplett gebaut werden konnte. Zumindest nicht, wenn man keinen Sekundenkleber einsetzen will.

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Qualität der Klemmbausteine

In diesem Set gab es keinen einzigen Noppenstein, der keine ausreichende Klemmkraft hatte. Wenn das nicht nur ein Zufall war, dann hat sich wirklich etwas getan bei Sluban. Es gab auch keinerlei Fehlgüsse oder Fehlteile. Einzig eine 2×3 Plate hatte einen deutlichen Farbunterschied zu allen anderen Steinen. Auch das Muster der Gußform war minimal anders. Vermutlich war dieser Stein noch aus einer alten Charge. Leider gab es keinen einzigen bedruckten Stein. Alles wurde über Aufkleber gelöst. Der T34 von Cobi hatte immerhin einige Steine bedruckt, wenn auch nicht alle. Insgesamt würde ich die Qualität als gut bezeichnen, auch wenn man immer noch einen spürbaren Unterschied zu Cobi verzeichnen muss. Der Abstand ist allerdings deutlich geringer im Vergleich mit älteren Modellen von Sluban.

Die Aufbauanleitung

Sluban nutzt ein ähnliches Prinzip wie Cobi. Anstatt alte Bauschritte auszugrauen, werden sie hier vergilbt. Im Gegensatz zu Cobi verbaut Sluban allerdings deutlich mehr Klemmbausteine pro Bauschritt. Die Bauabschnitte sind hier ein wenig durcheinander geraten. Die Tüten sind von 1-11 beschriftet und werden mehr oder weniger durcheinander benötigt. Echte Bauabschnitte sind es also nicht. Manche Bauschritte sind in einer etwas unglücklichen Reihenfolge. Besonders beim Geschützt hat sich das bemerkbar gemacht. Da die Achsen kaum Haltekraft hatten fiel das Rohr nach wenigen Schritten in sich zusammen. Fängt man jedoch mit dem Ende aus dem folgenden Bauschritt an, klappt es problemlos.

Sowohl das A also auch das B Modell sind in der Beschreibung enthalten. Entscheidet man sich, wie in meinem Fall, nur für das A Modell, ist man bereits nach der Hälfte der Bauanleitung und 45 Bauschritten fertig. Das B Modell fängt nicht wieder bei 1 an, sondern geht mit Schritt 46 weiter.

Der Aufbau

Wie bei fast allen Panzermodellen, die ich bislang gebaut habe, wird mit der Wanne und dem Fahrgestellt begonnen. Dieses ist im Vergleich zu Cobi mit deutlich weniger Plates versehen, da es eine funktionierende Mechanik im Inneren bekommt. Das Modell ist daher auch ein recht guter Einstieg in die Technik, ohne das man gleich mit Achsen und Liftarmen anfangen muss.

Auch die Aufnahmen für die Räder bestehen hier aus Technikpins. Jetzt mag der Panzerkenner vielleicht anmerken, dass es Laufrollen heißt und nicht Räder. Stimmt, aber dieses Modell hat keine Laufrollen. Es werden 20 Räder mit Profil ummantelt und als Paar aufgezogen. An dieser Stelle war mir schon klar, dass die Kette nur locker auf den Rädern aufliegt und keinerlei Führung hat. Im Vergleich zu älteren Modellen, die noch Vollgummiketten hatten, ist das zwar schon ein Fortschritt. Aber von den guten Laufeigenschaften der Cobi Panzer ist man noch weit entfernt. Die Kettenglieder waren auch recht klein, sodass 124 Stück verbunden werden mussten. Das macht Spaß!

Die Verkleidung des Fahrwerks mit Fliesen war dann wieder recht ähnlich zu dem, was ich bislang an Panzer gebaut habe. Während die Noppen auf diese Weise versteckt wurden, wurden auch diverse Dekoelemente wie Axt, Schaufel, Kanister und Kette angebracht.

Abschließend kam der Turm an die Reihe. Mit reichlich Baurichtungsumkehr wurde die typische Form herausgearbeitet. Beim Geschützt hatte ich dann leichte Schwierigkeiten, da die Reihenfolge in der Bauanleitung nicht optimal war. Da der Turm nur auf einen 2×2 Drehteller gesetzt wurde und reichlich Luft zum Fahrwerk hat, sitzt er recht wackelig. Durch die Mechanik im Inneren muss man ihn aber zum Drehen gar nicht berühren. Da Sluban mit diesem Modell in einen Bereich vordringt, den Cobi seit Jahren hervorragend bedient, muss sich der T34 natürlich auch einem Vergleich mit der Konkurrenz stellen.

Das Modell von Cobi hat zwar weniger Bauteile, ist aber deutlich massiger. Zudem ist es durchaus auch als Spielmodell geeignet, während Sluban eher für die Vitrine gedacht ist. Wirklich fahrbar ist der T34 von Sluban auch nicht. Die Ketten werden zwar gut von den 4 kleinen Zahnrädern an den Ecken gehalten, aber auf den Rädern finden sie keinerlei Halt. Sie verhakten dadurch sehr leicht und man kann sie nur mit Druck und einem rauen Untergrund zum gleichmäßigen Rollen bewegen. Im Gegensatz dazu rollt der Cobi auch auf glatten Untergründen, ohne Druck von Oben auszuüben. Auch den Vergleich mit dem Original gewinnt der Cobi T34. Aufgrund der russischen Witterungsbedingungen, war der T34 aufgrund seiner größeren Spurbreite sehr erfolgreich, auch wenn sein Geschütz für die Panzerung des Tiger zu schwach war. Die Vorteile im Gelände und vor allem die schiere Masse an Fahrzeugen haben letztlich den Ausschlag gegeben.

Fazit:

Im Grunde finde ich den T34 von Sluban optisch recht ansprechend, auch wenn er dem Original nicht sehr nahe kommt. Auch die Möglichkeit ein B Modell, einen Jagdpanzer, zu bauen ist nett. Preislich ist er auf dem Niveau des T34 von Cobi, was den Steinepreis aufgrund der höheren Menge zugunsten von Sluban verschiebt. Für den Spielbetrieb ist der Panzer allerdings nicht geeignet, auch wenn die Klemmbausteine eine deutlich bessere Qualität bekommen haben. Als Sammler kann man sich ihn durchaus neben anderen T34 Modellen in die Vitrine oder ins Regal stellen. Ein Hingucker ist er aufgrund seiner Details allemal. Wenn allerdings die Wahl zwischen diesem Modell und beispielsweise dem 3005A von Cobi im Raum steht, würde ich mich für Cobi entscheiden.

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